Das Thema Zwangsheirat ist in aller Munde. Wer tut aber etwas dagegen? Hier wurde schon mehrfach über die Auswüchse berichtet:
Opferschutzbericht Rheinland-Pfalz
“Krisentelefon gegen Zwangsheirat” wird weiter unterstützt
Die Niedersächsische Landesregierung hat nun das klare Ziel, Zwangsheirat zu ächten und Zwangsehen zu verhindern. Rund 150 Betroffene suchen in Niedersachsen jedes Jahr Hilfe beim Krisentelefon gegen Zwangsheirat. Die Dunkelziffer von Mädchen, Frauen und Männern, die gegen ihren Willen verheiratet werden sollen oder wurden ist hoch. Zwangsheirat und Zwangsehe ist für viele betroffene Mädchen und Frauen, Jungen und Männer mit Migrationshintergrund ein Tabu-Thema. Oft wissen sie nicht, wem sie sich mit ihren Sorgen anvertrauen können.
„Niedersachsen nimmt die Bekämpfung von Zwangsheirat sehr ernst“, betont Niedersachsens Sozial- und Frauenministerin Mechthild Ross-Luttmann. Seit Jahren setzt sie sich erfolgreich im Rahmen eines von der Landesregierung beschlossenen Handlungskonzepts für Maßnahmen gegen Zwangsheirat ein.
• Mit dem Niedersächsischen Krisentelefon gegen Zwangsheirat wird seit 2007 eine erfolgreiche überregionale Beratungs- und Bestärkungsarbeit sowie eine landesweite Vernetzungsarbeit geleistet.
• Im August 2008 hat ein privater Träger der Jugendhilfe mit Unterstützung des Ministeriums den Betrieb einer anonymen Wohngruppe und Schutzeinrichtung für Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund (Ada) aufgenommen.
• Mit Beginn des Jahres 2010 ist bei Ada eine Kriseninterventionsstelle eingerichtet worden, die betroffene junge Frauen in akuten oder lebensbedrohlichen Situationen sofort unbürokratisch aufnehmen kann.
• Flächendeckend sind Aufklärungs- und Informationsmaßnahmen im Bereich der Jugendämter, der Schulen, Familiengerichte, Polizei und im Integrationsbereich durchgeführt worden.
• Zur praktischen Umsetzung des Handlungskonzepts gegen Zwangsheirat haben sich Akteure aus Jugendämtern, Ausländerbehörden, Polizei, Justiz, Beratungsstellen, Schulen in fachübergreifenden Regionalkonferenzen in Braunschweig, Hannover, Lüneburg und Oldenburg getroffen. Diese dienten dem Austausch von Fachwissen und der notwendigen Vernetzung der Beschäftigten in den verschiedenen Bereichen.
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